Badentlüftung – Wenn dem Badlüfter die Luft ausgeht


Als Fachleute wissen Sie es: Innen liegende Bäder sind heute standardmäßig mit ventilatorbetriebenen Badlüftern auszustatten. Das fordert die DIN 18017-3. Doch ein Badlüfter allein stellt nicht in jedem Fall sicher, dass der vorgeschriebene Luftaustausch zur Badentlüftung auch tatsächlich gewährleistet ist.

Bei der Badentlüftung kommt es auf die Nachströmung frischer Luft an

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Wer kennt das nicht: Der Badlüfter läuft auf Hochtouren und wird stetig lauter. Tatsächlich tut sich aber nichts – der Spiegel im Bad bleibt weiterhin beschlagen. Bei dichten Fenstern kann ohne ein Mindestmaß an frischer Zuluft, beispielsweise über arimeo® Fensterfalzlüfter, der Ventilator meist die erforderliche Leistung gar nicht erbringen. Der Badlüfter läuft somit unnötig ins Leere, ohne dass es zum erwünschten Luftaustausch kommt. Die mit Feuchtigkeit angereicherte Raumluft bleibt dann sozusagen im Raum „hängen“, was sich an beschlagenen Spiegeln, Fensterscheiben oder Fliesen sichtbar zeigt.

Ein Sinnbild zur Veranschaulichung

Ein solches, nicht funktionierendes Lüftungssystem mit Badlüfter, ist einfach anhand eines Beispiels zu veranschaulichen: Bohrt man in den Boden einer geschlossenen Wasserflasche ein Loch, dann fließt kein Wasser unten heraus – das Vakuum hält die Flüssigkeit in der Flasche fest. Erst wenn der Deckel der Flasche aufgedreht wird und von oben Luft nachströmen kann, fließt das Wasser schlagartig nach unten ab. Dieses Beispiel lässt sich gedanklich auf eine Wohnung übertragen. Der Badlüfter wird sicherlich kräftig genug ausgelegt sein, um die erforderliche Luftmenge absaugen zu können. Solange aber die Fenster in den Aufenthaltsräumen zu dicht sind, entsteht zwar ein Unterdruck in der Wohnung, doch kommt es zu keiner ausreichenden Luftbewegung. Lüftung braucht also mehr als nur einen Ventilator allein. Sie erfordert die Nachströmung von Frischluft.

Grundriss mit innen liegendem Bad ohne Fenster

Ein typisches Beispiel ist eine Wohnung mit einem innen liegenden Bad und einem permanent laufenden Ventilator. Hier ist die Kombination aus arimeo® Fensterlüftern und Überströmdichtungen für Innentüren die ideale Lösung. In diesem Fall fungieren die Fensterlüfter als Nachströmelemente für die Ventilatorlüftung. Die Zuluft strömt über die arimeo® Fensterfalzlüfter ein und gelangt über die Überströmdichtung bis zum Ventilator im Bad. Damit ist zum einen die Zuluft für den Ventilator und zum anderen der nach der Norm geforderte Mindestluftwechsel sichergestellt.

Badlüfter benötigen Nachströmung – was tun?

Werfen wir einen Blick auf die DIN 18017-3. Dahinter steht die bauaufsichtlich relevante Norm, welche die Entlüftung fensterloser Bäder und WCs regelt. Die Norm fordert die Nachströmung von Frischluft, denn ohne diese ist eine fachgerechte Lüftung mit einem Badlüfter nicht zu gewährleisten.

Ein Teil der Frischluftnachströmung wird hierbei über die Restundichtigkeiten der Gebäudehülle, die sogenannte Infiltration, generiert. Diese Infiltration wird in der DIN 18017-3 berücksichtigt und es werden wohnungsabhängige Annahmen über ihre Höhe getroffen. Bei dichten Gebäuden, wie sie heute zwingend erstellt werden, reicht die gegebene Infiltration in der Regel für den Betrieb eines Badlüfters nicht mehr aus. In Bezug auf den notwendigen Luftwechsel entsteht also ein Delta. Diese Lücke kann beispielsweise mit arimeo® Fensterlüftern geschlossen werden.

Arimeo® Fensterfalzlüfter sorgen mit ihrem effektiven und nutzerunabhängigen Mechanismus dafür, dass frische Luft in die Wohnung nachströmen kann – und das unsichtbar, wartungsfrei und ohne Strombedarf. So bleibt der installierte Badlüfter nicht der alleinige Akteur, sondern findet in einem Fensterfalzlüfter einen passenden Mitspieler, um sowohl ein gesundes Raumklima als auch eine sichere Badentlüftung zu gewährleisten.

Was bei der Badentlüftung ohne Zuluft noch passieren kann

Werfen wir noch einen genaueren Blick auf eine Wohnung mit einem nicht funktionierenden Lüftungssystem. Der Badlüfter läuft auf Hochtouren, doch es kommt kaum frische Luft hinein. Diese Situation kann schlimmere Folgen nach sich ziehen, als nur einen angelaufenen Spiegel, der nicht mehr zu trocknen scheint.

Zum einen bleiben auch die Raumwände nicht von der überschüssigen Feuchtigkeit, die nicht vom Badlüfter abtransportiert werden kann, verschont. Erst einmal unsichtbar für die Bewohner, ist es doch gerade Feuchtigkeit, die einem unliebsamen Mitbewohner paradiesische Zustände beschert. Rasch ist durch den Verbleib der feuchten Luft im Raum eine hartnäckige Schimmelbildung vorprogrammiert. Zum anderen läuft ein Badlüfter, der ständig gegen einen hohen Unterdruck ankämpfen muss, in einem überlasteten Arbeitsbereich. Das macht ihn laut, führt zu einem hohen Stromverbrauch und geht maßgeblich zulasten der Lebensdauer des Badlüfters.

Ein weiterer Effekt tritt ebenfalls oft auf: Durch das Absaugen der Luft mit einem Badlüfter ohne ausreichende Frischluftnachströmung steigt der Unterdruck in der Wohnung so stark, dass die Frischluft das Bestreben hat, über jede vorhandene Fuge einzuströmen. Das Einströmen durch enge, unkontrollierte Fugenquerschnitte, geht allerdings mit hohen Strömungsgeschwindigkeiten einher. So empfindet man in solchen Wohnungen oft Zugerscheinungen an Stellen, wo sie nicht zu erwarten sind. Es zieht an den dichten Fenstern, an den Gurtstraffern von Rollläden, an Schlüssellöchern und Türschlitzen. Anstelle von Frischluft zieht es dann auch schon mal Luft durch die Wohnungseingangstür. Gerüche aus dem Treppenhaus oder aus Nachbarwohnungen lassen infolgedessen im angenehmsten Fall erahnen, was bei den Nachbarn auf dem Speiseplan steht.

DIN 18017-3 im Detail

Badentlüftung muss sein. Die hierfür relevante Norm DIN 18017-3 ist sogar bauaufsichtlich geregelt. Daran führt kein Weg vorbei. Die Norm fordert einen gewissen Mindestluftwechsel, um ein Bad zu entlüften, beispielsweise 60 oder 40 m³/h – je nach Betriebskonzept. Bei einem ausschließlichen WC-Raum ist es immerhin noch die Hälfte. Somit ist eine mechanische Lüftung mit Badlüftern vorzusehen. Dabei gibt es zwei Varianten: entweder zentral oder dezentral. Oft trifft man eine Lösung, die per Lichtschalter zu bedienen ist, mit einer geregelten Nachlaufzeit, wenn dieser wieder ausgeschaltet wurde.

Für ein funktionierendes Lüftungskonzept mit Badlüfter ist die Wohnung nach Norm stets als Einheit zu betrachten. Ohne eine geregelte Frischluftzufuhr sind bei dichten Fenstern oftmals die oben beschriebenen, unerwünschten Zuglufterscheinungen zu beobachten, der entstandene Unterdruck im Raum wird in geringem Maß durch Luftzufuhr über Gebäuderestundichtigkeiten, der sogenannten Infiltration, ausgeglichen. Diese kann gemäß DIN 18017-3 in Abhängigkeit von der Wohnfläche und des Gebäudetyps planerisch ermittelt werden. Sie reicht jedoch in den meisten Fällen nicht aus, sodass man die entstehende Lücke durch Außenluftdurchlässe ausgleichen muss.

Eine einfache Lösung hierfür sind arimeo® Fensterlüfter. Mit der ausreichenden Zuluft wird, wie normativ gefordert, die feuchte Luft rasch wieder durch den Badlüfter abtransportiert. Schnell schließt sich dann der Kreis: Im Zusammenspiel von Badlüfter und Fensterfalzlüfter wird Ihren Kunden die Sorge um gesundheitsgefährdenden Schimmel, gerade im Bad, eine der größten und feuchtigkeitsintensivsten „Schwachstellen“ in der Wohnung, abgenommen. Ohne negative Begleiterscheinungen!

Autor: Achim Kockler, Geschäftsführer, INNOPERFORM® GmbH